palacio80_Abdulhamid-Hosbas_Anadolu-Agency_GettyImages-MSC-PS Sebastian Widmann/Getty Images

Die gefährliche Verteidigungsstrategie von Jean-Claude Juncker

MADRID – Dieser Tage gibt es nur drei Veranstaltungen, die alle Hauptakteure der internationalen Politik zusammenbringen: die Generaldebatte der Generalversammlung der Vereinten Nationen, den G20-Gipfel und die Münchner Sicherheitskonferenz. Da ist es umso enttäuschender, dass aus der Münchner Sicherheitskonferenz, die Mitte Februar stattfand,  nur eine große Idee hervorgegangen ist – und keine gute.

Die MSK ist schon lange ein Ort, an dem es nicht nur darauf ankommt, zu sehen, und gesehen zu werden, sondern auch zu hören und gehört zu werden. Dennoch schien bei dem diesjährigen Treffen das, was nicht gesagt wurde, wichtiger zu sein als das, was gesagt wurde. Im Nachhinein war das Treffen so etwas wie eine Anklage der zunehmend führungslosen globalen Ordnung. Beobachter haben sich hauptsächlich darauf konzentriert, wie wenig neue Ideen oder innovative Lösungen da waren, obwohl alle angesichts des Zustands der Welt die Hände über dem Kopf zusammenschlugen.

Das steht in starkem Kontrast zu den vergangenen Jahren. 2015 hat die MSK dazu beigetragen, einen Impuls für den kurz danach abgeschlossenen Atomwaffenvertrag mit dem Iran zu geben. Im letzten Jahr war es auf der MSK, als hochrangige Mitglieder der Administration von US-Präsident Donald Trump zum ersten Mal auf ihre globalen Ansprechpartner trafen. 2007 hat der russische Präsident Wladimir Putin die MSK bekanntermaßen dazu benutzt seine Sicht auf die Welt schonungslos zu präsentieren. Seine damalige Rede wies bereits auf die Interventionen Russlands in Georgien und der Ukraine hin.

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