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Die EU im Jahr 2019

BERLIN – Das neue Jahr verspricht aus europäischer Sicht ein weiteres schwieriges Jahr zu werden mit großen Herausforderungen, die sich aufgrund ihrer bereits heute absehbaren Konzentration sehr leicht zu bedrohlichen Krisen auswachsen können.

2019 wird, mit allen Vorbehalten, wohl das Jahr des Brexit werden; die italienische Finanzkrise wird sich verschärfen und droht die Eurozone weiter zu destabilisieren oder zumindest instabil zu halten. Frankreich wird durch eine populistische, recht eigentlich eine „identitäre“ Protestbewegung destabilisiert und fällt wohl als europäischer Motor aus. Bei den im Mai anstehenden Europawahlen droht die Gefahr einer nationalistischen Mehrheit im Europaparlament oder zumindest die Gefahr, dass die Nationalisten so stark werden, dass sie nah an die Mehrheit herankommen. Für die EU käme dies einer Katastrophe gleich, weil dann eine weitere Blockade ihrer Entwicklung und ein verstärktes Auseinanderfallen ihrer Mitgliedstaaten droht.

Und all das wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ereignen, während im Osten der Ukraine Russland weiter Krieg mit seinem Nachbarn führt wird, Donald Trump nicht nur China, sondern auch die multilateral orientierte EU zum Gegner der USA erklärt hat und sich die globale gesamtwirtschaftliche Lage weiter eintrüben wird.

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