Ukraine and EU customs union Mykola Lazarenko/Getty Images

Argumente für eine europäisch-ukrainische Zollunion

KOPENHAGEN – Auf dem gemeinsamen Gipfel der Europäischen Union und der Ukraine in dieser Woche wird die Stimmung gut sein. Reformen und internationale Unterstützung wirken sich positiv auf die ukrainische Wirtschaft aus. Das Freihandelsabkommen des Landes mit der EU ist in trockenen Tüchern. Und um in die EU zu reisen, brauchen die Ukrainer jetzt nur noch einen biometrischen Reisepass – was noch vor einigen Jahren undenkbar schien, als über 140 Bedingungen erfüllt werden mussten, um sich von der Visapflicht zu befreien.

Die jüngsten Erfolge in der Ukraine treffen auf eine EU, die in letzter Zeit wieder optimistischer geworden ist. Aber trotz ihrer Fortschritte ist die Ukraine noch nicht über den Berg, und der Reformprozess ist noch lange nicht vollendet. Jetzt darf die EU keine Nachlässigkeit tolerieren. Und die beste Methode dafür besteht darin, eine Zollunion zwischen der EU und der Ukraine einzuführen.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat sich ausdrücklich dazu verpflichtet, sein Land zu modernisieren und die Korruption zu bekämpfen. Aber die europäischen Politiker müssen auch berücksichtigen, dass seinen großen Reformen der Wind ins Gesicht bläst. Angesichts dessen, dass die nächsten Wahlen kaum noch zwei Jahre entfernt sind, schießen sich die Populisten im Verkhovna Rada (Parlament) bereits auf die Regierung ein.

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