US military John Moore/Getty Images

Von der CIA zum GFA

NEW YORK – Die Vereinigten Staaten müssen weniger für Krieg und mehr für Ausbildung ausgeben. Gelder, die bisher unter der Führung der CIA für Regimewechsel ausgegeben wurden, müssen in einen neuen Globalen Fonds für Ausbildung (GFA) geleitet werden. Hunderte Millionen Kinder weltweit besuchen keine Schule, oder ihrer Schule mangelt es an qualifizierten Lehren, genügend Computern, Elektrizität oder die Klassen sind zu groß. Dies hat zur Folge, dass viele Teile der Welt vor einer Zukunft mit massiver Instabilität, Arbeitslosigkeit und Armut stehen. Das einundzwanzigste Jahrhundert wird denjenigen Ländern gehören, in denen die jungen Menschen eine angemessene Ausbildung erhalten und die dadurch produktiv an der Weltwirtschaft teilnehmen können.

Das momentane Ungleichgewicht zwischen den Ausgaben der USA für weltweite Ausbildung und denjenigen für militärische Programme ist erschütternd: eine Milliarde Dollar jährlich für ersteres und etwa 900 Milliarden für letzteres. Zu den militärbezogenen Programmen gehören diejenigen des Pentagons (etwa 600 Milliarden Dollar), der CIA und den damit verbundenen Büros (etwa 60 Milliarden), der Homeland Security (etwa 50 Milliarden), diejenigen für nukleare Waffensysteme außerhalb des Pentagons (etwa 30 Milliarden) und für Veteranen (etwa 160 Milliarden Dollar).

Welche vernünftigen US-Politiker und Beamte glauben wohl, die nationale Sicherheit der USA könne mit einem Verhältnis der Militärausgaben zu den Ausgaben für globale Ausbildung von 900 zu eins gewährleistet werden? Natürlich sind die USA hier kein Sonderfall. Auch Saudi-Arabien, der Iran und Israel verschwenden enorme Summen für den Aufrüstungswettlauf im Nahen Osten, für den die Waffen und die Finanzierung hauptsächlich aus den USA stammen. Auch China und Russland geben trotz ihrer drängenden Probleme im Inland immer mehr für ihr Militär aus. Es scheint, dass die Großmächte einen neuen Aufrüstungswettlauf starten, und dies zu einer Zeit, in der ein friedlicher Wettlauf um Ausbildung und nachhaltige Entwicklung viel dringender wäre.

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