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Warum Chinas Auslandshilfe von Nutzen ist

CHICAGO – Seit dem Jahr 2000 hat China 843 Milliarden US-Dollar für bilaterale Hilfe ausgegeben. Das sind pro Jahr etwa 39,5 Milliarden Dollar und diese Summe entspricht ungefähr den Mitteln, die das weltgrößte Geberland, die Vereinigten Staaten, für  Auslandshilfe aufwenden. Auch wenn diese beiden Länder Auslandshilfe unterschiedlich definieren, so ist doch unbestritten, dass China - das in den letzten zwei Jahrzehnten 13.427 bilaterale Hilfsprojekte in 165 Ländern finanzierte – der größte neue Akteur in diesem Bereich ist. Außerdem wird die oftmals negative Haltung mancher externer Beobachter gegenüber chinesischen Entwicklungsprogrammen für andere Länder in neueren Untersuchungen hinterfragt.

Kritiker werfen China vor, Auslandshilfe zur Durchsetzung geopolitischer Ziele zu benutzen, anstatt damit den Armen der Welt zu helfen, und sie verweisen auf den Schaden, den diese Hilfe in den Empfängerländern anrichten kann. Derartige Kritik wird an jeder Form der Auslandshilfe geübt. Doch auf den ersten Blick erscheint Chinas Spielart der Entwicklungszusammenarbeit - selbst nach den Maßstäben der Hilfsskeptiker – besonders unhaltbar.

Da die über 13.000 chinesischen Hilfsprojekte von mehr als 300 chinesischen Regierungsinstitutionen und staatseigenen Unternehmen ohne Beteiligung privater Unternehmen finanziert wurden, erhärtet sich der Verdacht, dass der chinesische Staat die Hilfe als politisches Instrument einsetzt. Und im Gegensatz zu anderen großen Geberländern macht China seine Auslandshilfe nicht von den Institutionen oder der Politik der Empfängerländer abhängig. Dadurch wächst auch die Sorge, dass die chinesische Hilfe fehlgeleitet sein könnte und ihren eigentlichen Zweck der Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums in armen Ländern nicht erfüllt. 

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