LONDON – Anleger betrachten den Wechselkurs des US-Dollars in der Regel aus einer auf die Federal Reserve ausgerichteten Perspektive. Doch obwohl sich der offensive Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank im vergangenen Jahr eindeutig zu Gunsten des Dollars auswirkte, sind in erster Linie Inflation und geopolitische Schocks für die unverhältnismäßige Aufwertung des Greenbacks um 25 Prozent verantwortlich. Angesichts mittlerweile nachlassender Ängste vor Inflation und unkontrollierten militärischen Konflikten setzte daher eine Schwächung des Dollars ein. Das brachte den Schwellenländern die dringend benötigte finanzielle Entlastung und reduzierte den Straffungsdruck auf andere Notenbanken.
Über die meiste Zeit des Jahres 2022 suchten die Anleger Schutz vor einem seltenen Zusammentreffen von Schocks, die das Wirtschaftswachstum bremsten und gleichzeitig die Inflation in die Höhe trieben. Angesichts einer weitaus unbeständigeren Geldpolitik als üblich und der diesbezüglich hohen Korrelation in allen entwickelten Volkswirtschaften (die ihren Niederschlag in fast überall eingeleiteten drastischen Zinserhöhungen fand), stieg die Volatilität an Renten-, Devisen- und Aktienmärkten, und der Dollar - als wichtigste Reservewährung der Welt - setzte sich als sicherer Hafen durch.
Zudem spielte die Fed zwar die Hauptrolle bei der Festlegung des Zeitpunkts und des Ausmaßes der Zinserhöhungen, doch eine Reihe unabhängiger Schocks beeinträchtigte das Wachstum in Asien und Europa. Dank ihrer Energieunabhängigkeit und der geografischen Distanz zu diesen Schocks blieb die US-Wirtschaft stärker verschont als die meisten anderen Länder.
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In a rapidly digitalizing world, central banks are staring down a future in which they may lack the tools necessary to manage crises, and in which they may no longer be able to protect their monetary sovereignty. They should recognize that digital currency is a source of institutional salvation.
thinks governments must embrace central bank digital currencies or risk a fundamental loss of control.
LONDON – Anleger betrachten den Wechselkurs des US-Dollars in der Regel aus einer auf die Federal Reserve ausgerichteten Perspektive. Doch obwohl sich der offensive Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank im vergangenen Jahr eindeutig zu Gunsten des Dollars auswirkte, sind in erster Linie Inflation und geopolitische Schocks für die unverhältnismäßige Aufwertung des Greenbacks um 25 Prozent verantwortlich. Angesichts mittlerweile nachlassender Ängste vor Inflation und unkontrollierten militärischen Konflikten setzte daher eine Schwächung des Dollars ein. Das brachte den Schwellenländern die dringend benötigte finanzielle Entlastung und reduzierte den Straffungsdruck auf andere Notenbanken.
Über die meiste Zeit des Jahres 2022 suchten die Anleger Schutz vor einem seltenen Zusammentreffen von Schocks, die das Wirtschaftswachstum bremsten und gleichzeitig die Inflation in die Höhe trieben. Angesichts einer weitaus unbeständigeren Geldpolitik als üblich und der diesbezüglich hohen Korrelation in allen entwickelten Volkswirtschaften (die ihren Niederschlag in fast überall eingeleiteten drastischen Zinserhöhungen fand), stieg die Volatilität an Renten-, Devisen- und Aktienmärkten, und der Dollar - als wichtigste Reservewährung der Welt - setzte sich als sicherer Hafen durch.
Zudem spielte die Fed zwar die Hauptrolle bei der Festlegung des Zeitpunkts und des Ausmaßes der Zinserhöhungen, doch eine Reihe unabhängiger Schocks beeinträchtigte das Wachstum in Asien und Europa. Dank ihrer Energieunabhängigkeit und der geografischen Distanz zu diesen Schocks blieb die US-Wirtschaft stärker verschont als die meisten anderen Länder.
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