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Warum man finanziell inklusive Volkswirtschaften aufbauen sollte

SEATTLE – Das Motto des G20-Gipfels in Hamburg in dieser Woche lautet „Eine vernetzte Welt gestalten“, und wenn die Staats- und Regierungschefs dann zur Sache kommen, werden viele der großen Themen – Klimawandel, Terrorismusbekämpfung, Handel – in den Mittepunkt rücken. Doch um weltweiten Wohlstand zu gewährleisten, wird die Aufmerksamkeit, die ein weniger bekannter Tagesordnungspunkt erhält, wird nicht weniger wichtig sein: die digitale finanzielle Inklusion.

Noch immer haben rund zwei Milliarden Erwachsene keinen Zugriff auf grundlegendste Finanzdienstleistungen. Es geht bei der digitalen Finanzinklusion um die Verbreiterung des Zugangs zur formalen Wirtschaft durch Schaffung preiswerter und im großen Umfang verfügbarer elektronischer Finanzinstrumente.

Wenn die Armen anfangen, diese Dienstleistungen zu nutzen, passiert zweierlei. Erstens verwalten sie ihr Geld effektiver – mit neuen Möglichkeiten, zu sparen, Zahlungen zu tätigen, auf Kredite zuzugreifen oder Versicherungsschutz zu erwerben. Zweitens verbringen sie weniger Zeit damit, sich um simple Finanztransaktionen zu kümmern, und mehr mit produktiver Arbeit oder der Führung eigener kleiner Geschäfte. Zudem steigern zusätzliche Einnahmen und Ersparnisse die Widerstandsfähigkeit der Armen gegen finanzielle Erschütterungen, die etwa aus unerwarteten medizinischen Kosten oder einem saisonalen Ernteausfall herrühren.

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