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Eine Zukunft ohne Währungskriege?

PRINCETON – Die schrecklichen Erfahrungen der 1930er Jahre sollten uns daran erinnern, dass Handels- und Währungskriege zusammen gehören wie die Kutsche und das Pferd. Jetzt, wo die Regierung unter US-Präsident Donald Trump ihre protektionistische „America-First“-Agenda vollständig umsetzt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch ein Währungskonflikt ausbricht.

Einen tatsächlichen Währungskrieg gab es schon seit langer Zeit nicht mehr, obwohl die Welt nach der Finanzkrise von 2008 ziemlich kurz davor stand. Damals verwendete der ehemalige brasilianische Finanzminister Guido Mantega diesen Begriff, um Amerikas außergewöhnlich niedrige Zinsen zu beschreiben. Nach den Vereinigten Staaten schienen auch Japan und Europa mit ähnlichen Strategien ihre Exporte fördern zu wollen, und für die Industriestaaten wurde die Abwertung der eigenen Währung zu einem ungeplanten, aber zentralen Bestandteil ihrer wirtschaftlichen Erholung.

Auch die Eurokrise nach 2012 schien erst dann besser bewältigt werden zu können, als der Euro gegenüber dem Dollar nachgab. Und wie viele Ökonomen in Großbritannien bereits betonten, hatte das Königreich mit seinem flexiblen Wechselkurs im Gegensatz zur Eurozone ein sehr effektives Werkzeug zur Verfügung, um auf die Schocks dieser Zeit zu reagieren.

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