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Der Wettlauf zwischen Volkswirtschaft und COVID-19

LAGUNA BEACH – Während das Coronavirus eine Volkswirtschaft nach der anderen verheert, müssen der Berufsstand der Ökonomen und damit die analytischen Säulen solider Politik und fundierten Krisenmanagements sich anstrengen, zum Virus aufzuschließen. Besondere Aufmerksamkeit erfordern derzeit die Ökonomie der viralen Ansteckung, der Angst und der „Schutzschalter“. Je mehr dieses wirtschaftliche Denken fortschreitet und sich der sich wandelnden Realität anpasst, desto besser werden die Analysen, die in die politische Reaktion auf diese Realität einfließen.

Diese Reaktion wird sowohl neuartig als auch zwangsläufig teuer sein. Regierungen und Notenbanken verfolgen beispiellose Maßnahmen, um den globalen Abschwung abzumildern, damit sich die inzwischen unvermeidliche Rezession nicht in eine Depression verwandelt (wobei die Gefahr, dass das passiert, schon jetzt unangenehm hoch ist). Dabei dürften wir eine weitere Erosion der Unterscheidung zwischen den etablierten ökonomischen Ansätzen in hochentwickelten und sich entwickelnden Volkswirtschaften erleben.

Eine derartige Änderung ist dringend nötig. Angesichts der überwältigenden Belege für massive länderübergreifende Konsum- und Produktionsrückgänge müssen die Analysten in den hochentwickelten Volkswirtschaften in erster Linie mit einem Phänomen rechnen, mit dem bisher nur instabile bzw. gescheiterte Staaten und von Naturkatastrophen verheerte Gemeinschaften vertraut waren: einem plötzlichen wirtschaftlichen Stillstand und der Verheerung, die daraus folgen kann. Sie werden dann vor anderen Herausforderungen stehen, die Entwicklungsländern besser vertraut sind.

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