mazzucato16_Abdulhamid HosbasAnadolu Agency via Getty Images_lufthansagermanycoronavirusbailout Abdulhamid Hosbas/Anadolu Agency via Getty Images

Keine Rettungsaktionen ohne Gegenleistung mehr

LONDON – Die COVID-19-Krise und die dadurch verursachte Rezession bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Rolle des Staates und insbesondere seine Beziehung zur Wirtschaft neu zu überdenken. Die lange gehegte Annahme, dass der Staat eine Last für die Marktwirtschaft darstellt, ist als Unsinn enttarnt. Die Wiederentdeckung der traditionellen Rolle des Staates als „Investor erster Instanz“ – statt lediglich als Kreditgeber letzter Instanz – hat sich zur Voraussetzung für eine effektive Politik in der Post-COVID-Ära entwickelt.

Zum Glück hat sich die öffentliche Investitionstätigkeit verstärkt. Während die USA ein Konjunktur- und Rettungspaket im Umfang von drei Billionen Dollar verabschiedet haben, hat die Europäische Union einen Wiederaufbauplan im Volumen von 750 Milliarden Euro vorgelegt, und Japan hat zusätzlich eine Billion Dollar an Unterstützung für private Haushalte und Unternehmen aufgebracht.

Wenn diese Investitionen allerdings zu einer gesünderen, robusteren und produktiveren Wirtschaft führen sollen, reicht Geld allein nicht aus. Die Regierungen müssen außerdem die Fähigkeit zurückerlangen, Bedingungen gegenüber den Leistungsempfängern zu konzipieren, umzusetzen und durchzusetzen, damit der private Sektor auf eine Weise operiert, die einem inklusiven, nachhaltigen Wachstum zuträglicher ist.

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