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Klimawandel bei den Notenbanken

LONDON – Fast überall, wo man heutzutage hinschaut – in den Nachrichtenredaktionen, den Grundsatzprogrammen der Unternehmen und den Regierungsprogrammen –, ist der Klimawandel vom Rand ins Zentrum des Geschehens gerückt. Und die Notenbanken, die zunächst lange abseits standen, haben dabei inzwischen eine Hauptrolle übernommen.

Die Bank von England etwa hat gerade als erste Notenbank einen Verweis auf die Umstellung auf eine nettoemissionsfreie Wirtschaft in ihr Mandat aufgenommen. Die Europäische Zentralbank diskutiert, wie – und nicht lediglich ob – sie Klimagesichtspunkte bei ihrer Geldpolitik berücksichtigen soll. Und die Mitgliedschaft des NGFS (Network for Greening the Financial System), einer weltweiten Gruppe von Notenbanken und Finanzaufsichtsbehörden, hat sich im Laufe der letzten zwei Jahre mehr als verdoppelt. Zu den 62 Notenbanken des Netzwerks gehören auch alle bis auf vier aus den G20-Mitgliedstaaten.

Ein derart rascher Wandel lädt zwangsläufig zu heftigen Debatten ein – und sollte das auch. Doch die allgemeine Prämisse dafür ist solide. Wenn überhaupt ist die größte Gefahr, dass die Notenbanken noch immer eher zu wenig als zu viel gegen den Klimawandel tun.

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