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Das falsche Versprechen des US-Chip-Gesetzes

WASHINGTON, DC – Der US-Kongress hat vor kurzem den „CHIPS and Science Act“ verabschiedet, mit dem über 50 Milliarden Dollar in die Stärkung der Halbleiterindustrie gepumpt werden, in der Hoffnung, die Vereinigten Staaten autark werden zu lassen. Und die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai erklärte, die Regierung von Präsident Joe Biden solle das CHIPS-Gesetz „als Schlüssel zur amerikanischen Wettbewerbsfähigkeit“ auch für andere Branchen auf den Weg bringen.

Halbleiter sind für eine moderne Wirtschaft sicherlich unverzichtbar, und es ist sinnvoll, die Bezugsquellen zu diversifizieren. Es ist jedoch zweifelhaft, dass das CHIPS-Gesetz seine erklärten Ziele erreichen wird, geschweige denn, dass es als Modell für ähnliche Unterstützungsmaßnahmen für andere Branchen dienen sollte.

Das Gesetz ist in vielerlei Hinsicht mangelhaft. Subventionen zur Förderung von Forschung und Entwicklung machen lediglich 21% der geplanten Ausgaben aus, während der Rest in den Bau von Anlagen fließt. Der komparative Vorteil der USA im internationalen Wettbewerb liegt jedoch zweifellos in der Forschung und Entwicklung. Der Bau von Produktionsanlagen wird die Chip-Entwicklung nicht beschleunigen.

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