wian29_Kevin FrayerGetty Images_chinagraduates Kevin Frayer/Getty Images

Chinas Jugendarbeitslosigkeitsproblem

CHICAGO: China hat in diesem Monat offizielle Statistiken veröffentlicht, die zeigen, dass seine Arbeitslosenquote bei jungen Leuten (im Alter zwischen 16 und 24 Jahren) im April ein Rekordhoch von 20,4 % erreicht hat. Schlimmer noch: Bereits in einem Monat werden weitere 11,6 Millionen neue Hoch- und Berufsfachschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt drängen.

Zwar fielen die Lockdowns im Rahmen der staatlichen chinesischen Null-COVID-Politik viel drakonischer und wirtschaftlich einschneidender aus als die Eindämmungsmaßnahmen anderer Länder und hatten in den meisten Fällen mehr als ein Jahr länger Bestand. Daher überrascht es nicht, dass Chinas wirtschaftliche Erholung der anderswo hinterherhinkt. Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote unter jungen Leuten erreichte in den USA auf dem Höhepunkt der Pandemie (2020) 14,85 %, bevor sie 2021 auf 9,57 % und inzwischen auf 6,5 % sank.

Doch wären die meisten pandemiebedingten Beschäftigungshürden beseitigt wurden, verbessern sich die grundlegenden Bedingungen zur Verringerung der chinesischen Jugendarbeitslosigkeit nicht. Obwohl die Arbeitslosenquote langfristig weiter sinken wird, dürfte sie höher bleiben als in den Jahren vor der Pandemie. Das hat viele Gründe, doch ein zentrales Problem ist die große Kluft zwischen dem „Schwellenlohn“, den junge Absolventen zu akzeptieren bereit sind, und den Gehältern, die die Unternehmen zu zahlen bereit sind.

https://prosyn.org/PtrKLlnde