Alibaba auto vending machine starts in Guangzhou Chen Jimin/China News Service/VCG via Getty Images

Der nächste Schritt der chinesischen Wirtschaftspolitik

CAMBRIDGE – Ich bin ein großer Bewunderer Chinas und seiner Fähigkeit, wirtschaftspolitische Strategien so anzupassen, dass rasches Wachstum erhalten werden kann.  Doch nun, da das Land an der Spitze der Weltwirtschaft angekommen ist, muss es die notwendigen Reformen umsetzen, um jene internationalen Bestimmungen einzuhalten, denen es im Rahmen seines Beitritts zur Welthandelsorganisation (WTO) im Jahr 2001 zustimmte.

Als ich im Jahr 1982 zum ersten Mal nach China reiste, kam ich in einem sehr armen Land unter einem durch und durch kommunistischen Regime an. Die Landwirtschaft war vollständig kollektiviert. Da die Bauern das Recht verloren hatten, ihren eigenen Grund und Boden zu bestellen, war die landwirtschaftliche Produktionsleistung extrem niedrig. Jenseits der Landwirtschaft war individuelles Eigentum an Produktionsmitteln verboten. Eine chinesische Familie durfte zwar eine Nähmaschine für den Eigengebrauch besitzen, aber es war nicht möglich, zwei Nähmaschinen sein Eigen zu nennen oder einen Nachbarn einzustellen, der bei der Herstellung von Kleidungsstücken helfen konnte.

Unter der Führung von Deng Xiaoping begann sich das zu ändern. Grundstücke wurden an ihre früheren Eigentümer zurückgegeben und diese durften den Überschuss, den sie über die staatlich verpflichtende Quote hinaus erwirtschafteten, behalten. Infolgedessen stieg die landwirtschaftliche Produktion dramatisch an und die Bauern verlegten sich auf eine Reihe zusätzlicher Produkte wie Blumen und Gemüse, die sie direkt an die Kunden verkauften. Die Beschränkungen hinsichtlich des Eigentums an Produktionsmitteln sowie der Einstellung von Arbeitskräften wurden nach und nach gelockert, so dass der Privatsektor mittlerweile für die Mehrheit der wirtschaftlichen Aktivität in China verantwortlich ist.

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