MAILAND: Chinas anhaltender Konjunkturabschwung hat eine Vielzahl unterschiedlicher Erklärungen ausgelöst. Doch haben die Prognosen weitgehend Eines gemeinsam: Während die kurzfristigen Daten relativ stark schwanken – die jährlichen Wachstumsraten wurden durch die Folgen der drakonischen Null-COVID-Politik der Behörden verzerrt –, gehen die meisten Beobachter davon aus, dass der Trend beim chinesischen BIP-Wachstum weiter nach unten zeigen wird. Der Internationale Währungsfonds etwa erwartet, dass das Wachstum 2024 lediglich 4,5 % erreichen und bis Ende des Jahrzehnts auf 3 % sinken wird. Das ist mehr als in den meisten hochentwickelten Volkswirtschaften, aber meilenweit entfernt von den zweistelligen Wachstumsraten von vor einem Jahrzehnt. Doch ist das Wachstum nur ein Teil der Geschichte.
Natürlich ist der Fokus darauf verständlich. Seit Jahrzehnten entfällt ein erheblicher Anteil des globalen BIP-Wachstums auf China. Und die Größe der chinesischen Volkswirtschaft – eine wichtige Determinante der Fähigkeit des Landes zum Ausbau seiner militärischen Kapazitäten – wird erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Machtgleichgewichts mit seinem wichtigsten Rivalen, den USA, haben. Doch ist das Wachstum nicht der einzige – und vermutlich nicht mal der wichtigste – Kanal, über den die chinesische Wirtschaft die übrige Welt beeinflusst. Eine womöglich noch größere Rolle spielt das Gleichgewicht zwischen Ersparnissen und Investitionen.
Ein charakteristisches Merkmal der chinesischen Volkswirtschaft sind ihre außerordentlich hohen Investitions- und Sparquoten, die 40 % vom BIP übersteigen. Dies ist doppelt so viel wie in der Europäischen Union und den USA und sogar mehr als in anderen asiatischen Ländern mit hohen Sparquoten wie Japan und Südkorea.
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Since the 1990s, Western companies have invested a fortune in the Chinese economy, and tens of thousands of Chinese students have studied in US and European universities or worked in Western companies. None of this made China more democratic, and now it is heading toward an economic showdown with the US.
argue that the strategy of economic engagement has failed to mitigate the Chinese regime’s behavior.
While Chicago School orthodoxy says that humans can’t beat markets, behavioral economists insist that it’s humans who make markets, which means that humans can strive to improve their functioning. Which claim you believe has important implications for both economic theory and financial regulation.
uses Nobel laureate Robert J. Shiller’s work to buttress the case for a behavioral approach to economics.
MAILAND: Chinas anhaltender Konjunkturabschwung hat eine Vielzahl unterschiedlicher Erklärungen ausgelöst. Doch haben die Prognosen weitgehend Eines gemeinsam: Während die kurzfristigen Daten relativ stark schwanken – die jährlichen Wachstumsraten wurden durch die Folgen der drakonischen Null-COVID-Politik der Behörden verzerrt –, gehen die meisten Beobachter davon aus, dass der Trend beim chinesischen BIP-Wachstum weiter nach unten zeigen wird. Der Internationale Währungsfonds etwa erwartet, dass das Wachstum 2024 lediglich 4,5 % erreichen und bis Ende des Jahrzehnts auf 3 % sinken wird. Das ist mehr als in den meisten hochentwickelten Volkswirtschaften, aber meilenweit entfernt von den zweistelligen Wachstumsraten von vor einem Jahrzehnt. Doch ist das Wachstum nur ein Teil der Geschichte.
Natürlich ist der Fokus darauf verständlich. Seit Jahrzehnten entfällt ein erheblicher Anteil des globalen BIP-Wachstums auf China. Und die Größe der chinesischen Volkswirtschaft – eine wichtige Determinante der Fähigkeit des Landes zum Ausbau seiner militärischen Kapazitäten – wird erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Machtgleichgewichts mit seinem wichtigsten Rivalen, den USA, haben. Doch ist das Wachstum nicht der einzige – und vermutlich nicht mal der wichtigste – Kanal, über den die chinesische Wirtschaft die übrige Welt beeinflusst. Eine womöglich noch größere Rolle spielt das Gleichgewicht zwischen Ersparnissen und Investitionen.
Ein charakteristisches Merkmal der chinesischen Volkswirtschaft sind ihre außerordentlich hohen Investitions- und Sparquoten, die 40 % vom BIP übersteigen. Dies ist doppelt so viel wie in der Europäischen Union und den USA und sogar mehr als in anderen asiatischen Ländern mit hohen Sparquoten wie Japan und Südkorea.
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