sheng111_JOHANNES EISELEAFP via Getty Images_shanghai skyline Johannes Eisele/AFP via Getty Images

China muss weltweiten Wohlstand schaffen

HONGKONG – Die OECD prognostiziert für 2021 eine ungleichmäßige, K-förmige wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie. Reichere Länder mit umfassenderen Impfprogrammen, die es sich leisten können, ihre Volkswirtschaften wieder zu öffnen und anzukurbeln, werden dies tun. Ärmere Länder werden Mühe haben, ihre Bürger gesund zu halten und Schuldenkrisen zu vermeiden. Aber das Mantra, dass „niemand sicher ist, bevor alle sicher sind“, verdeutlicht die Notwendigkeit, Gesundheit, Wohlstand und Selbstrespekt für alle zu schaffen. Eine zentrale Rolle dabei kann China spielen, das immer wohlhabender wird.

Obwohl die Weltbank schätzt, dass die Pandemie weltweit bis zu 150 Millionen zusätzliche Menschen unter die Armutsgrenze von 1,90 Dollar pro Tag treibt, sind die Superreichen während der Krise überall noch reicher geworden: Laut einem Bericht von UBS und PwC aus dem Jahr 2020 ist die globale Anzahl der Milliardäre auf 2.189 gestiegen. Ihr Gesamtvermögen hat nun, hauptsächlich wegen der Wertsteigerung von Technologieaktien, 10,2 Billionen Dollar erreicht.

Unterdessen schätzt die Credit Suisse, dass das weltweite Geldvermögen der Privathaushalte im Juni 2020 bei 400 Billionen Dollar lag, womit es sich – verglichen mit den 117,9 Milliarden Ende 2000 – mehr als verdreifacht hat. Bemerkenswert schnell stieg dieser Wert auch in China – von 3,2% des globalen Gesamtvermögens im Jahr 2000 auf 17,7% bis Mitte 2020. Im gleichen Zeitraum sank der entsprechende Anteil der Vereinigten Staaten von 36,2% auf 29,4% und der europäische von 29,3% auf 25,2%, während derjenige Indiens von 1,1% auf 3,5% stieg. Aber der Segen des immer größeren Reichtums wurde nicht gleich verteilt, da sich der Gini-Koeffizient (zur Messung von Ungleichheit) verschlechtert hat.

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