Yemeni Al-Akhdam children Mohammed Huwais/Stringer

Dunkle Zeiten für Kinder

NEW YORK, STOCKHOLM – Das Jahr 2016 wird wahrscheinlich aufgrund von militärischen und politischen Themen in Erinnerung bleiben, aber ebenso sollte es als eines der schlimmsten Jahre für Kinder seit dem zweiten Weltkrieg in die Geschichte eingehen.

Fast jeden Tag waren die Medien voll mit Bildern von toten, verletzten und verzweifelten kleinen Kindern: ein Junge, der fassungslos und blutend auf der Straße sitzt, nachdem sein Haus zerbombt wurde; winzige Körper, die aus dem Schutt ausgegraben werden; und kleine Gräber an der Mittelmeerküste, die den Tod unbekannter Kinder sichtbar machen.

Diese Bilder sind eindrucksvoll und unbequem. Und trotzdem können sie das massive Leiden der Kinder nicht ausreichend darstellen. Über 240 Millionen Kinder leben in Konfliktgebieten – von den Schlachtfeldern in Syrien, im Jemen, im Irak und in Nordnigeria bis hin zu weniger gut dokumentierten, aber trotzdem schrecklichen Gebieten in Somalia, im Südsudan und in Afghanistan. Und von den 50 Millionen Kindern, die außerhalb ihrer Heimatländer leben oder im Land umgesiedelt wurden, wurde über die Hälfte gewaltsam entwurzelt und steht nun vor neuen Bedrohungen für Leben und Wohlbefinden.

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