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Der Kampf um die richtige Ernährung

DRESDEN – In welchem Umfang sollten Regierungen Suchtverhalten regulieren oder besteuern? Dies ist eine Frage, die seit langem in vielen Ländern weltweit den Rahmen der öffentlichen Debatte über Alkohol, Tabak, Glücksspiel und andere Waren und Dienstleistungen bestimmt. Und nun hat sich die Debatte in den USA – die wohl der Inbegriff der globalen Konsumkultur sind – dem Kampf gegen die Fettleibigkeitsepidemie bei Kindern zugewandt.

Es ist ironisch, dass sich in den hochentwickelten Volkswirtschaften die kindliche Fettleibigkeit zu einem der großen Gesundheitsprobleme entwickelt hat, während viele Entwicklungsländer noch immer unter kindlicher Mangelernährung leiden. Laut Schätzungen der Weltbank leiden etwa in Indonesien mehr als ein Drittel aller Kinder unter Wachstumsstörungen, was sie der Gefahr lebenslanger Auswirkungen auf ihre Fitness und kognitive Entwicklung aussetzt. Doch macht das Leid mangelernährter Kinder in den Entwicklungsländern die Fettleibigkeit in den hochentwickelten Ländern nicht weniger problematisch.

Auch wenn sie vielleicht nicht auf eine Stufe mit der globalen Erwärmung und der sich anbahnenden Wasserknappheit steht, ist die Fettleibigkeit – und besonders die kindliche Fettleibigkeit – eine der wichtigsten Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, vor denen die hochentwickelten Länder im 21. Jahrhundert stehen, und sie wirkt sich verstärkt auch auf viele Schwellenländer aus. Doch eine Lösung für sie zu finden, stellt uns – verglichen mit den erfolgreichen Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit im vergangenen Jahrhundert wie der nahezu universellen Impfung, der Fluoridierung des Trinkwassers und den Sicherheitsbestimmungen für Kraftfahrzeuge – vor sehr viel größere Herausforderungen.

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