davies68_metamorworksGetty Images_globecityfinancedigital metamorworks/Getty Images

Regulierung in Zeiten der Pandemie

LONDON – Die Jahre nach der globalen Finanzkrise von 2007-2009 waren durch eine Regulierungsorgie der Finanzaufsichten weltweit gekennzeichnet, um die durch die Turbulenzen aufgedeckten Schwächen zu beheben. Eine wichtige Rolle spielte dabei ein umbenannter und gestärkter Finanzstabilitätsrat (FSB), der an eine Reihe von G20-Gipfeltreffen berichtete und den Prozess der Neuregulierung überwachte.

Trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Maßnahmen, und obwohl sich die Aufstellung von Regeln, die den Bedürfnissen unterschiedlicher Finanzsysteme gerecht werden mussten, komplex gestaltete, wurde dabei ein bemerkenswertes Maß an Einheitlichkeit erzielt. Während die USA das Basel-2-Rahmenwerk nie völlig umgesetzt hatten, fand Basel 3 – das etwa höhere Kapitalreserven vorsah – in mehr oder weniger erkennbarer Form Eingang in die Regelwerke all der unterschiedlichen US-Bankenregulierer.

Dieses Mal ist das anders. In den letzten zwei Monaten wurden in verständlicher Eile weltweit zahlreiche aufsichtsrechtliche Änderungen eingeführt, als die nationale Politik in Reaktion auf die COVID-19-Krise Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Kreditvergabe in den betroffenen Wirtschaftssektoren umsetzte.

https://prosyn.org/WXTKMBbde