theresa may and jeremy corbyn John Stillwell - WPA Pool/Getty Images

Brexit oder die Notwendigkeit einer neuen britischen Politik

BRÜSSEL – Die populistischen Revolten in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich haben beide einen kritischen Punkt erreicht. Zu Beginn seines dritten Amtsjahres waltet US-Präsident Donald Trump über den längsten Stillstand der US-Bundesregierung in der Geschichte des Landes. Nachdem er sich in die Klemme gebracht hat, ist er weitgehend den Demokraten im Kongress ausgeliefert, um über ein Ende einer von ihm geschaffenen Krise zu verhandeln.

Ebenso muss die britische Premierministerin Theresa May, der es nicht gelungen ist, sich die Zustimmung des Parlaments zu ihrem Brexit-Vertrag zu sichern, nun entweder mit der oppositionellen Labour-Partei oder mit Befürwortern des EU-Austritts der Tories und Nordirlands Partei der Demokratischen Unionisten verhandeln, die ihre Regierung unterstützt.

Unterdessen bedauern Diplomaten und Politiker in Brüssel Mays jüngsten Rückschlag zutiefst. Schließlich war die abgelehnte Vereinbarung nicht nur „May's deal“, sondern auch der „Deal der Europäischen Union“ – ein Punkt, der an zu vielen britischen Abgeordneten vorbei gegangen ist.

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