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Boris Johnson und der Triumph der Leichtgläubigkeit

LONDON – US-Präsident Donald Trump hat bereits verkündet, der neue britische Premierminister Boris Johnson sei beliebt, weil er als „Britain Trump” (sic) gelte. Schließlich gelten beide Politiker als „Populisten”. Für Zyniker bedeutet dies die Bereitschaft, frech zu lügen, wenn es ihnen Wählerstimmen einbringt. Als populistisch können auch die zerstörerischen Auswirkungen derartiger Spitzenpolitiker bezeichnet werden, so wie neue Technologien etablierte Industrien über Nacht erschüttert haben.

Aber wichtiger noch scheint, was einige Psychologen jetzt vorbringen, dass der Erfolg von Trump, der Brexit, der von Johnson verfochten wird, und andere populistische Unterfangen, darauf hinweisen könnten, dass die Wähler immer leichtgläubiger werden. Obwohl es verlockend ist, „Fake News” und die sozialen Medien für diesen Trend verantwortlich zu machen, weist die jüngste psychologische Forschung in eine andere und vielleicht noch überraschendere Richtung.

Allgemeinhin wird angenommen, Menschen stimmten für disruptive Populisten wie Johnson hauptsächlich aus Wut und Ressentiments. Aber in einem kürzlich erschienenen Artikel wies The Economist darauf hin, dass Populismus und Unterstützung für Parteien, die dem Status quo feindlich gesinnt sind, in einer Zeit zunehmen, in der Meinungsumfragen darauf hindeuten, dass die Wähler im Allgemeinen nie glücklicher waren.

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