Bomben, Bücher und Dollars

Der „Emergency Supplemental Appropriations Act“, mit dem der US-Kongress 82 Milliarden Dollar zur Finanzierung der amerikanischen Militäranstrengungen im Irak und in Afghanistan bereitgestellt hat, hat zur Folge, dass die Vereinigten Staaten nun mehr Geld für ihre Militärmacht ausgeben, als erforderlich wäre, um innerhalb eines Jahrzehnts jedem Kind auf dieser Welt eine Grund- und weiterführende Schulbildung zu ermöglichen. Die Frage ist eindeutig nicht, ob eine Schulbildung für alle finanzierbar ist, sondern vielmehr: Können die USA und die Welt es sich leisten, den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Nutzen daraus zu vernachlässigen, jenen etwa 380 Millionen gegenwärtig keine Schule besuchenden Kindern weltweit eine Schulbildung zu ermöglichen.

Bildung ist nicht weniger als militärische Macht ein Gebot der Sicherheit, denn sie hilft der Welt – sowohl dem Einzelnen als auch der Gesellschaft – den Folgen weit verbreiteter Armut, rapiden Bevölkerungswachstums, ökologischer Probleme und sozialer Ungerechtigkeit zu entgehen. Bildung stärkt das soziale und kulturelle Kapital und trägt so zu starken und stabilen Gemeinwesen bei. Sie verbessert die Gesundheit der Menschen, erhöht die Lebenserwartung und senkt die Geburtenraten.

Selbst wenn man diese offensichtlichen Vorteile beiseite lässt, ist die Vermittlung einer Schulbildung allgemein anerkannte humanitäre Verpflichtung und Menschenrecht gemäß internationalem Mandat.

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