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Der falsche Weg für die vergünstigten Kredite der Weltbank

NEU DELHI – Die Internationale Entwicklungsorganisation (International Development Association, IDA) ist der Teil der Weltbank, dessen Aufgabe es ist, den ärmsten Ländern der Welt zu helfen. Ihre ausdrückliche Mission besteht darin, „die Armut zu verringern, indem sie Nullzins- oder Niedrigzinskredite und Zuwendungen für Programme vergibt, die das Wirtschaftswachstum fördern, die Ungleichheit verringern und die Lebensbedingungen der Menschen verbessern“. Die IDA stellt etwa ein Viertel ihrer Mittel in Form von Fördergeldern und den Rest als vergünstigte Kredite bereit, die über 30-40 Jahre zurückgezahlt werden können – einschließlich einer Pufferzeit von bis zu zehn Jahren.

In ihrem Haushaltsjahr, das am 30. Juni 2020 zu Ende war, hat die IDA fast 30,5 Milliarden Dollar an Länder mit niedrigem Einkommen vergeben. Im nächsten Monat werden sich ihre 173 Mitgliedstaaten treffen, um sich auf ihre jüngste Finanzierungsrunde zu einigen, die für den Zweijahreszeitraum 2021-2023 auf eine Höhe von 94 Milliarden Dollar geschätzt wird. Jährlich betrachtet ist dies keine große Steigerung – insbesondere angesichts der massiven wirtschaftlichen Zerstörungen, die die COVID-19-Pandemie in den ärmeren Ländern angerichtet hat.

Die Entwicklungsländer wurden von einer Kombination pandemiebedingter Gesundheitskrisen, zusammenbrechender Exporte, steigender globaler Lebensmittelpreise, wirtschaftlicher Zusammenbrüche im Inland, schrumpfender Staatshaushalte und externer Schuldenüberhänge heimgesucht. Die Weltbank schätzt, dass 2021 97 Millionen zusätzliche Menschen unter extremer Armut leiden werden – und viele von ihnen Afrika. Diese Schätzung könnte sogar zu niedrig sein, da sie die höheren Lebensmittelpreise, die zunehmende Ungleichheit und die Folgen für die Armen in Südasien nicht berücksichtigt.

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