BRÜSSEL – Die Eurozone sieht sich einer fundamentalen Krise gegenüber, zu deren Lösung die Attacken auf die Spekulanten nichts beitragen werden. Der Rat der Europäischen Union musste den finanziell angeschlagenen Mitgliedsländern hunderte Milliarden Euros in Aussicht stellen, obwohl die europäische Wirtschaft insgesamt überhaupt nicht in der Krise steckt. Im Gegenteil: Die meisten Umfragen und Wirtschaftsindikatoren weisen auf einen starken Aufschwung hin, wobei das eine Land, das sich wirklich in ernsthaften Schwierigkeiten befindet – nämlich Griechenland - lediglich für 3 % des BIP der Union verantwortlich ist.
Dennoch stellt die Krise die Europäische Union vor eine beinahe existenzielle Herausforderung – und erfordert auch enorme Summen, – weil sie das wichtigste Grundprinzip europäischen Regierens betrifft: das Wesen des Staates. Der Fall Griechenland hat die ebenso simple wie grundlegende Frage aufgeworfen: Kann man einen Mitgliedsstaat der EU pleite gehen lassen?
Eine Meinung besagt, dass der Staat sakrosankt sei: Die EU muss intervenieren und dem auf Abwege geratenen Mitglied helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Dabei geht man allerdings davon aus, dass sich alle Mitgliedsstaaten an die ökonomischen Grundwerte der Union einer sorgfältigen Haushaltspolitik und Marktreform halten. Probleme könnten nur durch unvorhergesehene Schocks, zeitweilige lokale politische Schwierigkeiten und – der Lieblings-Sündenbock – durch irrationale Märkte entstehen.
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The banking system we take for granted is unfixable. The good news is that we no longer need to rely on any private, rent-seeking, socially destabilizing network of banks, at least not the way we have so far.
shows why the current private system is unfixable – and why we don’t need to tolerate it anymore.
Like Vladimir Putin, China's leader is so steeped in a narrative of victimhood and fearful of appearing weak that it is hard to imagine him ever leading China out of the mess he has created. He could well be remembered as the leader who squandered history's most remarkable economic success story.
about the country's increasingly worrisome trajectory, both at home and abroad.
Artificial IdiocyFrank Rumpenhorst/picture alliance via Getty Images
BRÜSSEL – Die Eurozone sieht sich einer fundamentalen Krise gegenüber, zu deren Lösung die Attacken auf die Spekulanten nichts beitragen werden. Der Rat der Europäischen Union musste den finanziell angeschlagenen Mitgliedsländern hunderte Milliarden Euros in Aussicht stellen, obwohl die europäische Wirtschaft insgesamt überhaupt nicht in der Krise steckt. Im Gegenteil: Die meisten Umfragen und Wirtschaftsindikatoren weisen auf einen starken Aufschwung hin, wobei das eine Land, das sich wirklich in ernsthaften Schwierigkeiten befindet – nämlich Griechenland - lediglich für 3 % des BIP der Union verantwortlich ist.
Dennoch stellt die Krise die Europäische Union vor eine beinahe existenzielle Herausforderung – und erfordert auch enorme Summen, – weil sie das wichtigste Grundprinzip europäischen Regierens betrifft: das Wesen des Staates. Der Fall Griechenland hat die ebenso simple wie grundlegende Frage aufgeworfen: Kann man einen Mitgliedsstaat der EU pleite gehen lassen?
Eine Meinung besagt, dass der Staat sakrosankt sei: Die EU muss intervenieren und dem auf Abwege geratenen Mitglied helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Dabei geht man allerdings davon aus, dass sich alle Mitgliedsstaaten an die ökonomischen Grundwerte der Union einer sorgfältigen Haushaltspolitik und Marktreform halten. Probleme könnten nur durch unvorhergesehene Schocks, zeitweilige lokale politische Schwierigkeiten und – der Lieblings-Sündenbock – durch irrationale Märkte entstehen.
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