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Weltweite Zusammenarbeit als Existenzfrage

LONDON – Die vor kurzem erfolgte Abstimmung im Vereinigten Königreich für den Austritt aus der Europäischen Union hat für Verwerfungen an den globalen Märkten gesorgt, und die entstandene Unsicherheit ist seither beherrschendes Thema in den Schlagzeilen. Aber während wir uns auf die kommenden politischen Herausforderungen vorbereiten, dürfen wir die Probleme nicht aus den Augen verlieren, mit denen wir heute schon konfrontiert sind – vor allem globale Gesundheitsprobleme wie die Zunahme antimikrobieller Resistenzen (AMR), die keine Rücksicht auf wirtschaftliche Leistung oder politische Stabilität nimmt.

Nach Lage der Dinge sterben jedes Jahr schätzungsweise 700.000 Menschen an arzneimittelresistenten Infektionen. Bis 2050 könnte diese Zahl auf zehn Millionen Todesopfer pro Jahr in die Höhe schnellen und zu Verlusten in Höhe von insgesamt 100 Billionen US-Dollar des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) führen.

Um das zu verhindern, hat das von mir geleitete Gremium Review on AMR im Mai seine Strategie für die Bekämpfung solcher Infektionen vorgelegt und Vorschläge unterbreitet, wie die Entwicklung der notwendigen neuen Antibiotika und der effizientere Einsatz vorhandener Antibiotika beim Menschen und in der Landwirtschaft gewährleistet werden soll. Von den zehn Maßnahmen, die wir vorgeschlagen haben, sind vier besonders wichtig:

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