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Ein fairer Kampf gegen antimikrobielle Resistenz

BRIGHTON – Bestehende antimikrobielle Arzneimittel werden unwirksam. Wenn sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen, könnten wir erneut mit Bedingungen wie vor der Entdeckung der Antibiotika konfrontiert sein, als Infektionskrankheiten zu den häufigsten Todesursachen zählten.

Es wird schwierig, der Herausforderung durch arzneimittelresistente Mikroben zu begegnen. Dazu bedarf es nicht nur umfassender Investitionen in die Erforschung und Entwicklung neuer antimikrobieller Medikamente, sondern auch eines Systems zur Kontrolle und Beschränkung neuer Präparate, um deren Wirksamkeit zu erhalten. Ebenso wie im Falle des Klimawandels ist auch in diesem Bereich für eine wirksame Strategie internationale Koordination erforderlich. Insbesondere müssen die Bedürfnisse der Pharmaunternehmen mit denen der staatlichen Geldgeber und der Armen dieser Welt in Einklang gebracht werden.

Tatsächlich wird die Einbeziehung der Armen in sämtliche Bemühungen von entscheidender Bedeutung sein. Länder niedrigen und mittleren Einkommens gelten als vorrangige Entstehungsorte arzneimittelresistenter Organismen. Beengte Wohnverhältnisse, mangelhafte sanitäre Bedingungen und geschädigte Immunsysteme – ob aufgrund von Unterernährung oder chronischer Infektionen wie HIV – bilden den Nährboden für Ansteckungen. Antibiotika werden oftmals missbräuchlich angewendet oder sind von schlechter Qualität, wodurch Bakterien die Gelegenheit zur Entwicklung einer Resistenz geboten wird. Außerdem werden auch in der Viehzucht riesige Mengen an Antibiotika eingesetzt. Unterdessen sorgt eine bedeutend verbesserte Transportinfrastruktur – zwischen ländlichen und städtischen Gebieten sowie zwischen den Ländern – dafür, dass sich resistente Gene rasch zu einem Bestandteil des globalen Pools entwickeln. 

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