BERLIN – Angela Merkel war bisher nicht als bedeutende oder gar mitreißende Rednerin bekannt, sondern stand eher in dem Ruf, ihre Zuhörerschaft sanft in den Schlaf zu sprechen.
Vor wenigen Tagen allerdings hat sich alles geändert. Pfingsten war nicht mehr weit und es stellte sich sofort die Frage, ob es am Ende der Heilige Geist gewesen war, der die Rednerin zu ihrer Glanzleistung beseelt hatte, oder ob diese nicht wesentlich irdischere Ursachen hatte, nämlich das längere Beisammensein mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf zwei Gipfeltreffen von NATO und G8. Gewiss spielte auch der heraufziehende Bundestagswahlkampf eine Rolle. Aber man würde es sich viel zu einfach machen, wenn man Merkels Rede als „Goslar im Bierzelt“ abtäte. (Im Jahr 2005 hatte in Goslar Bundeskanzler Gerhard Schröder jede deutsche Beteiligung am Irakkrieg ausgeschlossen, egal wie der Sicherheitsrat entscheiden würde.) Merkels Sorge geht weit darüber hinaus und ist echt.
Entsprechend des minimalistischen Stils der Kanzlerin handelte es sich nur um einen einzigen, längeren Satz: „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück weit vorbei und deshalb kann ich nur sagen, wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen.“
To continue reading, register now.
Subscribe now for unlimited access to everything PS has to offer.
Since 1960, only a few countries in Latin America have narrowed the gap between their per capita income and that of the United States, while most of the region has lagged far behind. Making up for lost ground will require a coordinated effort, involving both technocratic tinkering and bold political leadership.
explain what it will take finally to achieve economic convergence with advanced economies.
Between now and the end of this decade, climate-related investments need to increase by orders of magnitude to keep the world on track toward achieving even more ambitious targets by mid-century. Fortunately, if done right, such investments could usher in an entirely new and better economy.
explains what it will take to mobilize capital for the net-zero transition worldwide.
BERLIN – Angela Merkel war bisher nicht als bedeutende oder gar mitreißende Rednerin bekannt, sondern stand eher in dem Ruf, ihre Zuhörerschaft sanft in den Schlaf zu sprechen.
Vor wenigen Tagen allerdings hat sich alles geändert. Pfingsten war nicht mehr weit und es stellte sich sofort die Frage, ob es am Ende der Heilige Geist gewesen war, der die Rednerin zu ihrer Glanzleistung beseelt hatte, oder ob diese nicht wesentlich irdischere Ursachen hatte, nämlich das längere Beisammensein mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf zwei Gipfeltreffen von NATO und G8. Gewiss spielte auch der heraufziehende Bundestagswahlkampf eine Rolle. Aber man würde es sich viel zu einfach machen, wenn man Merkels Rede als „Goslar im Bierzelt“ abtäte. (Im Jahr 2005 hatte in Goslar Bundeskanzler Gerhard Schröder jede deutsche Beteiligung am Irakkrieg ausgeschlossen, egal wie der Sicherheitsrat entscheiden würde.) Merkels Sorge geht weit darüber hinaus und ist echt.
Entsprechend des minimalistischen Stils der Kanzlerin handelte es sich nur um einen einzigen, längeren Satz: „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück weit vorbei und deshalb kann ich nur sagen, wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen.“
To continue reading, register now.
Subscribe now for unlimited access to everything PS has to offer.
Subscribe
As a registered user, you can enjoy more PS content every month – for free.
Register
Already have an account? Log in