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Amerikas Soft Power im Zeitalter Trumps

CAMBRIDGE – Die Administration unter US-Präsident Donald Trump zeigt wenig Interesse an öffentlicher Diplomatie. Und doch ist öffentliche Diplomatie – die Bemühungen einer Regierung direkt mit der Öffentlichkeit eines anderen Landes zu kommunizieren – eines der wichtigsten Instrumente für politische Entscheidungsträger, um Soft Power zu erzeugen. Aufgrund der derzeit stattfindenden Informationsrevolution sind derartige Instrumente von größerer Bedeutung als jemals zuvor.

Aus Meinungsumfragen und dem Portland Soft-Power-30-Index geht hervor, dass Amerikas Soft Power seit der Amtsübernahme Trumps rückgängig ist. Tweets können zwar dazu beitragen, die globale Agenda festzulegen, aber sie generieren keine Soft Power, wenn sie für andere nicht ansprechend sind.

Trumps Verteidiger halten dem entgegen, dass Soft Power – also was in den Köpfen anderer vor sich geht  –  irrelevant sei; wirklich zählen würde nur die Hard Power mit ihren militärischen und wirtschaftlichen Instrumenten. Im März 2017 verkündete Trumps Haushaltsdirektor Mick Mulvaney einen „Hard-Power-Haushalt” im Rahmen dessen die Mittel für das Außenministerium und für die US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit um beinahe 30 Prozent hätten gekürzt werden sollen.  

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