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So kann Afrikas lokales Wissen zur Bewältigung globaler Krisen beitragen

BAMAKO, MALI – Als ich im Jahr 2019 nach zwanzig Jahren, in denen ich in ganz Afrika und dem Rest der Welt gearbeitet hatte, nach Mali zurückkehrte, erkannte ich das Land fast nicht wieder. Der Optimismus, den die Entwicklung des Landes seit den 1990ern ausgelöst hatte, war Verzweiflung gewichen – und die Hauptursachen waren die Unsicherheit im Land und der Klimawandel.

In Mali ist der Klimawandel kein düsteres Zukunftsszenario; er bedroht schon jetzt Leben und Existenz vieler Menschen. Er hat den mit vielen Mühen und begrenzten Mitteln erkämpften sozialen Fortschritt zunichte gemacht. Und er hat die Wirtschaft auf dem Land zerstört und damit eine Reihe katastrophaler Entwicklungen ausgelöst, zu denen zivile Unruhen, Ernährungsunsicherheit und ein improvisierter Exodus gehören. Wenn nichts getan wird, werden sich diese Bedingungen kaum verbessern.

Afrika ist Krisen gewohnt und hat schon Wirtschaftsflauten, politische Umbrüche, Naturkatastrophen und Epidemien überlebt. Deshalb bieten die Antworten des Kontinents auf diese Krisen wichtige Lehren für den Umgang mit den gewaltigen Herausforderungen, die heute vor uns liegen. Deren wichtigste ist, dass die Politik bei allen Maßnahmen die Perspektiven, Interessen und Ziele der Menschen vor Ort berücksichtigen muss.

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