food research lab SIA KAMBOU/AFP/Getty Images

Zum Aufbau von Afrikas wissenschaftlichen Nachwuchs

TORONTO – Vor zehn Jahren äußerste der südafrikanische Physiker Neil Turok eine kühne Prognose: Der nächste Einstein auf unserer Welt würde aus Afrika kommen. Ein Jahrzehnt später stellt sich die Frage, ob der Kontinent bei der Suche nach dem nächsten globalen Genie irgendwelche Fortschritte gemacht hat.

Statistisch besteht tatsächlich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich Turoks Prognose verwirklicht. Bis 2050 werden 40% der weltweiten jungen Leute Afrikaner sein. Allein schon aus Gründen der Demografie ist daher zu erwarten, dass Afrika ausersehen ist, wissenschaftliche oder technologische Wunderkinder hervorzubringen.

Afrikaner waren schon früher weltführend in den Wissenschaften. Tatsächlich leisteten Afrikaner bei einigen der größten Innovationen der Menschheit – von Impfstoffen bis zur Gehirnchirurgie – Pionierarbeit. Eines der ältesten je verwendeten Messinstrumente, der Lebombo-Knochen, wurde von Menschen geschnitzt, die vor rund 35.000 Jahren im heutigen eSwatini (Swasiland) lebten. Anders ausgedrückt: Die Mathematik selbst ist eine afrikanische Erfindung.

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