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Afrikas Wettlauf gegen COVID-19

LONDON – Es gibt nun besorgniserregende Anzeichen dafür, dass das COVID-19-Virus in der Sahelzone Fuß gefasst hat, der ärmsten Region der Welt. Es ist noch nicht zu spät, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, aber dafür sind entschlossene nationale Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit erforderlich.

Bis vor kurzem war die geringe Zahl der gemeldeten Fälle in Afrika eher Anlass zur Untätigkeit. Vielleicht schränkte auch die höhere Temperatur die Übertragungsraten von COVID-19 ein. In einer Region mit mehr Kindern (die weniger anfällig sind) und weniger älteren Menschen als anderswo, so vermuteten einige Experten, biete die Demografie auch einen gewissen Schutz.

Aber die Zeit der Untätigkeit ist vorbei. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, ehemaliger Gesundheitsminister Äthiopiens, hat Afrika dringend aufgefordert, sich der Bedrohung durch COVID-19 zu stellen. Regierungen und Hilfsorganisationen bereiten sich nun auf das Schlimmste vor und reagieren verspätet auf einen Infektionsverlauf, der dem europäischen ähnelt: erst eine kleine anfängliche Fallbelastung, dann ein exponentieller Anstieg.

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