aahmed3_ MAHMUD TURKIAAFP via Getty Images_flags AU Mahmud Turkia/AFP via Getty Images

Afrikas Frieden und Wohlstand beginnen zu Hause

ADDIS ABEBA – Wir Afrikaner müssen Verantwortung für die Angelegenheiten unseres Kontinents übernehmen. Wir verfügen über alle notwendigen Voraussetzungen für den Erfolg, angefangen bei einer wachsenden Bevölkerung – darunter eine große und zunehmende Zahl an gut ausgebildeten jungen Menschen – bis hin zu einem günstigen Handels- und Investitionsumfeld. In unserem Entschluss, ein neues Zeitalter des Friedens und Wohlstands in Afrika einzuläuten, steht uns mittlerweile eine ausgereifte institutionelle Plattform zur Verfügung, über die wir unsere gemeinsamen Interessen im Rahmen einer unabhängigen, einheitlichen afrikanischen Außenpolitik konzipieren, artikulieren, durchsetzen und verteidigen können.

In einer Zeit der weltweit um sich greifenden protektionistischen „Beggar-thy-neighbour“-Politik ist Afrika bereit, einen gemeinsamen Binnenmarkt in Form der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (AfCFTA) zu verwirklichen. Dieser Pakt wird neue Grundlagen für Wirtschaftswachstum auf dem gesamten Kontinent schaffen: aus einer jüngst veröffentlichten Prognose der Weltbank geht hervor, dass die AfCFTA das Einkommen Afrikas bis 2035 um 450 Milliarden Dollar steigern und 30 Millionen Menschen aus der extremen Armut befreien könnte. Darüber hinaus wird die engere wirtschaftliche Integration in der Region unweigerlich dazu führen, dass jedes Land Interesse an der Sicherheit seiner Nachbarländer hat, wodurch das übergeordnete Anliegen des Friedens auf dem Kontinent vorangetrieben wird.

Im Zuge dieser Integration legt Afrika seine eigene Entwicklungsagenda und außenpolitischen Prioritäten zunehmend frei und unabhängig von anderen Mächten fest. Das markiert einen radikalen Bruch mit Afrikas historischer Rolle als geopolitischer Spielball andere Weltmächte.

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