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Der digitale Generationskonflikt in Afrika

LONDON – Afrika ist der jüngste Ort in der Welt. Aber weil die dortigen Staatschefs – mit einem Durchschnittsalter von 62 – meist älter sind, haben sie sich der afrikanischen Jugend entfremdet. Bei einer Veranstaltung in London im letzten April meinte der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari, junge Nigerianer seien faul und wollten nur staatliche Zuwendungen. Die Jugendlichen reagierten darauf unter dem Hashtag #LazyNigerianYouths, indem sie ihre produktiven Beschäftigungen aufzählten.

Die nigerianische Mobilkreditplattform OneFi trug dazu bei, indem sie einige ihrer Unternehmenskunden vorstellte. Mit einem kleinen Kredit konnte eine junge Frau das Inventar für einen Großhandel mit Bananenchips kaufen. Ein weiterer Unternehmer konnte auf diese Weise eine Geflügelfarm für 1.000 Hühner aufbauen.

Afrikanische Technologie-Neugründungen wie OneFi verdanken ihre Existenz größtenteils der Expansion des mobilen Internets über den ganzen Kontinent hinweg. Mit einer prognostizierten Anzahl von Smartphone-Nutzern von 725 Millionen bis zum Jahr 2020 und einem erwarteten Wachstum der Internetzugänge um 130% in den nächsten sechs Jahren könnte die digitale Ökonomie für junge Afrikaner Millionen von Arbeitsplätzen schaffen.

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