African construction Issuof Sanogo/Getty Images

Geld für die afrikanische Infrastruktur

JOHANNESBURG – Während die US-Notenbank „die große Abwicklung” des Anreizprogramms plant, das vor fast einem Jahrzehnt aufgelegt wurde, wächst die Besorgnis in den Schwellenländern darüber, dass ein starker Doller ihre Fähigkeit, ihre in Dollar ausgewiesenen Schulden zu bedienen, beeinträchtigt. Das gilt besonders für Afrika, wo der Gesamtwert der ausstehenden Beträge für Eurobonds auf fast 35 Milliarden US-Dollar angestiegen ist, seitdem die Seychellen ihren ersten Eurobond emittiert haben.

Aber obwohl der unaufhaltsame Rückzug der Fed aus Anreizprogrammen die afrikanischen Nerven reizt, hat er auch zu der Erkenntnis geführt, dass es intelligentere Wege gibt, Entwicklung zu finanzieren, als Kredite in Dollar aufzunehmen. Eine besondere Anlagekategorie sticht unter den verschiedenen Optionen hervor: Infrastruktur.

Die afrikanische Bevölkerung wird bis 2050 auf 2,6 Milliarden Menschen angewachsen sein und braucht dringend Mittel, um Straßen, Häfen, Stromnetze und so fort zu bauen und zu erhalten. Nach Angaben der Weltbank muss Afrika jährlich die atemberaubende Menge von 93 Milliarden US-Dollar ausgeben, um seine aktuelle Infrastruktur zu erneuern. Der größte Teil dieser Mittel – circa 87 Prozent – wird für Verbesserungen der Grundversorgung wie Energie, Wasser, sanitäre Anlagen und Transport benötigt.

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