adesina6_BADRU KATUMBAAFP via Getty Images_africaclimatechangeprotest Badru Katumba/AFP via Getty Images

Die COP26, die Afrika braucht

ABIDJAN – Fast zwei Jahre COVID-19-Pandemie haben die Ungleichbehandlung bei der globalen Krisenreaktion sehr offensichtlich gemacht: Während nur wenige afrikanische Länder das Äquivalent von lediglich 1% ihres BIP dafür ausgeben konnten, diese fast beispiellose Notlage zu bekämpfen, konnten die westlichen Volkswirtschaften über 10 Billionen Dollar oder 30% ihres gemeinsamen BIP dafür aufbringen. In Europa und den Vereinigten Staaten sind 75% bzw. 70% der erwachsenen Bevölkerung vollständig gegen COVID-19 geimpft, während es in den afrikanischen Ländern weniger als 6% sind. Und obwohl einige westliche Staaten bereits Auffrischimpfungen anbieten, ist für viele Menschen in Afrika oft noch nicht einmal eine Erstdosis verfügbar.

Diese systemische Ungleichheit wiederholt sich auch beim Kampf gegen die Klimakrise. Klimakatastrophen kennen ebenso wie Viren keine Grenzen. Aber während die Regierungen des globalen Nordens gegen solche Ereignisse auf den Kapitalmärkten billige Kredite aufnehmen können, um Stimulus- und Investitionspakete zu finanzieren, müssen sich die afrikanischen Länder mit minimalen Summen aus Schuldenaufschubprogrammen, Hilfsversprechen oder exorbitant teuren Kapitalmarktfinanzierungen zufrieden geben. Nichts davon kann diesen Volkswirtschaften das Investitionskapital verschaffen, das sie brauchen, um ihre langfristigen Aussichten zu verbessern.

Während die weltweiten Staatschefs zur Klimawandelkonferenz der Vereinten Nationen (COP26) nach Glasgow reisen, braucht Afrika statt weiterer aufmunternder Worte gemeinsames entscheidendes Handeln. Daher schlagen wir ein strategisches Finanz- und Handelspaket vor, das die Klimaungleichheit in Inklusivität verwandeln kann, indem es Ressourcen von den traditionellen Treibhausgasemittenten nach Afrika verschiebt.

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