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Eine Erholung ist noch nicht die Lösung aller Probleme

CAMBRIDGE – Anfang dieses Jahres bestand Einigkeit unter den Ökonomen, dass die Vereinigten Staaten ihre Konkurrenten unter den Industrieländern überflügeln würden. Für den erwarteten Wachstumsschub würde das in Präsident Donald Trumps Wahlkampf beschriebene Konjunkturprogramm sorgen. Doch die bemerkenswertesten der positiven Wirtschaftsnachrichten hinsichtlich der Industrieländer für 2017 kommen aus Europa.

Letzte Woche korrigierte der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognosen für die Eurozone nach oben, wobei sich die günstigen Aussichten über alle Mitgliedsländer erstrecken, einschließlich der großen Vier: Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld beschrieb die jüngsten Entwicklungen der Weltwirtschaft als eine sich „stabilisierende Erholung.” Außerdem rechnet man damit, dass das Wachstum auch in den entwickelten Ökonomien Asiens an Fahrt gewinnt, darunter auch in Japan.

Wie ich in einem früheren Kommentar bereits ausführte, ist Island, wo die Finanzkrise 2007 ihren Lauf nahm, bereits seit einiger Zeit mit einer neuen Welle von Kapitalzuflüssen konfrontiert, die Anlass zur Sorge vor einer möglichen Überhitzung geben. Vor ein paar Tagen gelang es Griechenland, dem am stärksten gebeutelten europäischen Krisenland, zum ersten Mal seit Jahren, auf den globalen Finanzmärkten Geld aufzunehmen. Mit einer Rendite von über 4,6 Prozent wurden die griechischen Anleihen von institutionellen Anlegern begeistert gekauft.  

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