Die Finanzierung der nächsten Entwicklungsagenda

WASHINGTON, DC – Da das Zieldatum für die Millenniumsentwicklungsziele – das Jahr 2015 - näher rückt, intensivieren die Vereinten Nationen ihre Bemühungen zur Aktivierung der Debatte darüber, was im Bereich der weltweiten Entwicklungsförderung danach zu tun sein wird. Die Ergebnisse dieser Debatte werden politische Strategien und Investitionen bestimmen, die darauf abzielen, das BIP-Wachstum anzukurbeln, das Humankapital zu stärken und den inklusiven Wohlstand zu fördern.

Angesichts der Tatsache, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf 9 Milliarden Menschen anwachsen soll – von denen ein beträchtlicher Teil in Entwicklungsländern und unterentwickelten Ländern leben wird – muss die internationale Gemeinschaft den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Beschäftigungsmöglichkeiten weltweit verbessern. Unterdessen erfordert der bis zum Ende des Jahrhunderts prognostizierte Anstieg der globalen Temperatur von mehr als 2°C über vorindustriellem Niveau (der die größten Schäden infolge der globalen Erwärmung nach sich ziehen würde) höhere Investitionen in nachhaltige Urbanisierung, eine den Klimaveränderungen angepasste Landwirtschaft sowie in soziale Sicherheitsnetze. Beide Faktoren erfordern die Definition langfristig nachhaltigerer Produktions- und Verbrauchsmuster.

Regierungen, Zivilgesellschaft und der private Sektor müssen dieser Herausforderung gerecht werden und zusammenarbeiten, um kreative Lösungen zu finden und umzusetzen. Doch zunächst gilt es, die damit verbundenen Finanzierungserfordernisse zu kalkulieren, die schon bald die aktuellen Kapazitäten von Staaten und internationalen Gebern übersteigen werden. Überdies müssen Maßnahmen zur Erschließung neuer, verlässlicher Finanzierungsquellen ergriffen werden.

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