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Besetzt die Hypothekenfinanzierer

WASHINGTON, DC – Die Mitwirkenden der Bewegung „Occupy Wall Street“ (Besetzt die Wall Street) haben recht mit ihrer Behauptung, dass das Gebaren der Großbanken bei der Vergabe, Bündelung und Verbriefung von Hypotheken nie ordnungsgemäß untersucht wurde. Schließlich war dieses Verhalten ein zentraler Punkt der Finanzkrise – und des Verlustes von acht Millionen Arbeitsplätzen. Aber dank der Bemühungen des New Yorker Generalstaatsanwaltes Eric Schneiderman und anderen hat nun in den USA eine ernsthafte Diskussion über einen außergerichtlichen Hypotheken-Vergleich zwischen den Generalstaatsanwälten und prominenten Unternehmen des Finanzsektors eingesetzt.

Momentan konzentrieren sich die Gespräche zwischen Vertretern der Bundesstaaten, der Regierung Obama und der Banken auf berichtete Missbräuche bei der Bedienung der Hypotheken, bei Zwangsversteigerungen und bei der Räumung der Immobilien. Allerdings werden führende Banken auch illegaler Verhaltensweisen bezichtigt. Sie sollen beispielsweise die Menschen zu Krediten überredet haben, indem sie sie über die tatsächlich zu bezahlenden Zinssätze täuschten und die aus diesen Kreditverträgen resultierenden hypothekarisch besicherten Wertpapiere gegenüber Anlegern falsch darstellten.

Wenn diese Anschuldigungen stimmen, fürchten die betroffenen Bankmanager womöglich, dass man in Zivilrechtsverfahren Beweise findet, die bei strafrechtlichen Verfolgungen verwendet werden könnten. In diesem Fall läge es natürlich im Interesse der Manager, diese Beweise aus den Gerichtssälen fernzuhalten – wie sie es jetzt gerade versuchen.

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